Oft wird von der Alkoholsucht nicht als Krankheit gesprochen, sondern als Willensschwäche von Menschen, die ihren Alkoholkonsum nicht im Griff haben. Dem Klischee nach leben alkoholkranke Menschen unter der Brücke oder in Obdachlosenheimen, weil sie es nicht schaffen, einem geregeltem Leben nachzugehen. Die Realität sieht aber meist anders aus. Viele alkoholkranke Menschen leben noch relativ integriert im sozialen du auch gesellschaftlichen Verhältnissen und leiden dennoch an der Alkoholsucht.
Solange sie ihren Verpflichtungen nachkommen, fallen sie auch nicht weiter auf, obwohl sie oft und regelmäßig Alkohol konsumieren. Erst wenn sie durch ihrem Alkoholkonsum auffällig werden, wird auch das äußere Umfeld dieser Menschen hellhörig und können dann oft nicht verstehen, dass jemand alkoholsüchtig geworden ist.
Jeder Mensch, der Abend, morgens oder sonst wann Alkohol trinkt, konsumiert eine bewusstseinbeeinflussende Droge. Auch wenn der Alkohol legal ist, bleibt er eine bewusstseinverändernde Droge. Trinkt man ihn wegen der Wirkung, betreibt man in der Regel schon Alkoholmissbrauch, denn man nutzt die Rauschwirkung aus, um sich in eine irrationale Welt zu versetzen. Die eigenen Gefühle, wie zum Beispiel Schüchternheit, Angst oder Hemmungen sollen durch den Alkoholkonsum überwunden werden.
Die Alkoholsucht ist bei weiten kein Problem von wenigen Menschen, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Vor allem junge Menschen sind sehr gefährdet, wenn sie sich schon in jungen Jahren dem Alkohol hingeben. Hier ist es aber auch eine Frage der Vorbildwirkung der Gesellschaft.